Landwirtschaft und Artenschutz gemeinsam voranbringen
31. Januar 2019Auch nach gutem Start zählt jede Stimme
1. Februar 2019München, 31.01.2019 – Heute beginnt der Eintragungszeitraum für das „Volksbegehren Artenviefalt – Rettet die Bienen!“. In ganz Bayern haben heute schon tausende Bürger in ihren Rathäusern für ein besseres Naturschutzgesetz in Listen unterschrieben. Zur Auftaktveranstaltung vor dem Rathaus auf dem Münchner Marienplatz waren etliche Prominente aus Film, Fernsehen und Unterhaltung und der Münchner Oberbürgermeister gekommen. Bis zum 13.2. benötigt das Bündnis aus ÖDP Bayern, LBV, Bündnis 90/Die Grünen, Bund Naturschutz und 200 weiteren Partner ca. 950.000 Unterschriften.
Die prominenten Münchner Unterstützer sprachen sich vor ihrer Eintragung auf einer Bühne des Aktionsbündnisses öffentlich für die Ziele des Volksbegehrens aus. Darunter waren die Schauspielerin Michaela May, der Schauspieler Udo Wachtveitl, der Kabarettist Hannes Ringlstetter, der Regisseur Marcus H. Rosenmüller, Moderatorin Nina Eichinger und die Schauspieler Heinz-Josef Braun und Stefan Murr. Auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter gehörte zu den prominenten Ersteinträgern. Musikalisch begleitet wurde die einstündige Veranstaltung vom Münchner Musiker Hundling und den Sängerinnen Eva Kaufmann und Nicole Winter.
Auch in vielen anderen bayerischen Landkreisen haben sich Prominente bereits am ersten Tag in die Listen für das Volksbegehren eingetragen: Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, Bundesministerin a.D. Renate Schmidt, Frankentatort-Darsteller Matthias Egersdörfer und Kabarettist Oliver Tissot in Nürnberg. Hanns Meilhamer und Claudia Schlenger alias „Herbert und Schnipsi“ in Rottal-Inn, Hans-Jürgen Buchner alias Haindling in Straubing, Kinderbuchautor Paul Maar, Lyrikerin Nora Gomringer und Triathlet Christopher Dels in Bamberg, Musiker Hans Well von den Biermösl Blosn und Jugendbuchautorin Katja Brandis in Fürstenfeldbruck.
Zitate der prominenten Unterstützer:
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Es ist höchste Zeit umzusteuern. Ich erwarte von den Landwirten, dass das Thema Ökologie bei ihnen ganz oben und nicht ganz unten auf der Agenda steht. Ich möchte unseren Ministerpräsidenten auffordern, wenn das Volksbegehren die notwendigen Stimmen zusammenbekommt, diesen Gesetzesentwurf anzunehmen und nicht wieder herumzumäkeln oder, wie er es gerne macht, auf die lange Bank zu schieben.“
Michaela May, Schauspielerin: „Ich habe Kinder und Enkel und möchte, dass Ihnen unsere Natur und unsere Lebensgrundlagen erhalten bleiben. Ohne Bienen keine Bestäubung, ohne Bestäubung keine Früchte und ohne Früchte keine Nahrung für Tiere und Menschen.“
Udo Wachtveitl, Schauspieler: „Es geht jetzt ums Ganze. Ich hoffe, dass viele Leute ihrer Verantwortung nachkommen und ins Rathaus gehen, um für das Volksbegehren zu unterschreiben. Das Volksbegehren ist der richtige Weg.“
Hannes Ringlstetter, Kabarettist: „Ich bin froh, dass es eine breite öffentliche Diskussion gibt, wie wir mit Bayern umgehen. Dafür braucht es aber auch Richtungsentscheidungen der Politik. Denn entweder wir beuten die Natur weiter aus oder wir entscheiden uns jetzt für die Nachhaltigkeit. Wir haben die Feinfühligkeit dafür verloren, wie mir mit der Natur und den Tieren umgehen.“
Marcus H. Rosenmüller, Regisseur: „Es wird Zeit, dafür zu sorgen, dass unsere Enkel auch Wiesen mit der Fülle von Insekten und Wildblumen erleben dürfen, wie wir es in unserer Kindheit erleben durften. Wie immens wichtig dieser Dominobaustein fürs gesamte Ökosystem ist, ist selbst mir klar, wo ich eher zu den langsamen Denkern gehöre! Zur Unterschrift gehört auch, dass man sein eigenes Handeln nicht nur überdenkt, sondern auch ändert.“
Nina Eichinger, Moderatorin: „Ich finde das Volksbegehren existenziell, weil wir ein dramatisches Artensterben haben. Wir müssen endlich auf den landwirtschaftlichen Flächen Raum für die Natur schaffen. Wir müssen den Bauern in Bayern helfen und Produkte von den Landwirten kaufen, die unsere Landschaft pflegen.“
Statement Heinz-Josef Braun, Schauspieler: „Insekten sind für die Befruchtung von Obst und Gemüse entscheidend. Mit dem Erhalt der Artenvielfalt hängt unser Überleben auf diesem Planeten unmittelbar zusammen. Wir entscheiden durch dieses Volksbegehren auch über die Zukunft unserer Kinder.“
Stefan Murr, Schauspieler: „Vom Überleben der Bienen und Insekten hängt auch das Überleben der Menschen ab. Deswegen müssen wir sie retten.“
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Hintergrundinformationen
Über das Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen!
Das Volksbegehren ist ein Mittel der direkten Demokratie. Es ermöglicht Bürgern die Einbringung eines Gesetzesentwurfs in den Bayerischen Landtag. Die erste Hürde ist überwunden: Knapp 100.000 Menschen haben in der ersten Zulassungsphase für das Volksbegehren unterschrieben, im Oktober wurde es vom Innenministerium zugelassen. Jetzt müssen sich vom 31. Januar 2019 bis zum 13. Februar 2019 eine Million Wahlberechtigte persönlich in den Rathäusern in Listen eintragen, um das Volksbegehren Artenvielfalt erfolgreich zu machen. Online ist dies nicht möglich. Zur Eintragung muss der gültige Ausweis vorgelegt werden. Zum Trägerkreis des Volksbegehrens Artenvielfalt – Rettet die Bienen! gehören die Ökologisch-Demokratische Partei Bayern (ÖDP), der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV), das Bündnis 90/Die Grünen Bayern und der BUND Naturschutz in Bayern. Ein breites gesellschaftliches Bündnis von mehr als 160 Organisationen, Unternehmen, Verbänden und Parteien unterstützen diese direktdemokratische Initiative für ein neues Naturschutzgesetz in Bayern.
Die Kernforderungen des Volksbegehrens Artenvielfalt – Rettet die Bienen!
Ziel des Volksbegehrens ist es, Regelungen im bayerischen Naturschutzgesetz zu verankern, die die Artenvielfalt retten. Die Kernforderungen: die bayernweite Vernetzung von Lebensräumen für Tiere; die Erhaltung von Hecken, Bäumen und kleinen Gewässern in der Landwirtschaft; der Erhalt und die Schaffung blühender Randstreifen an allen Bächen und Gräben; der massive Ausbau der ökologischen Landwirtschaft; die Umwandlung von zehn Prozent aller Wiesen in Blühwiesen; die pestizidfreie Bewirtschaftung aller staatlichen Flächen; die Aufnahme des Naturschutzes in die Ausbildung von Land- und Forstwirten.
Die Aktionsbündnisse
Bayernweit kämpfen 80 Aktionsbündnisse in den Gemeinden für eine Wende im bayerischen Naturschutz. Alle Interessierten sind aufgefordert mitzumachen. Auf der Website des Volksbegehrens Artenvielfalt www.volksbegehren-artenvielfalt.de findet man die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen.
Das Artensterben
Wissenschaftliche Studien belegen, dass in Bayern immer mehr Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden sind. Besonders betroffen sind die Insekten, die unter anderem für das Überleben der Menschheit als Bestäuber von Nahrungspflanzen existenziell wichtig sind. In Deutschland sind knapp 50 Prozent aller Bienenarten bestandsbedroht oder bereits ausgestorben, über 75 Prozent aller Fluginsekten sind nicht mehr da und die Bestände an Schmetterlingen vielfach sogar noch stärker zurückgegangen, in einigen Regionen Bayerns teilweise um 70-90 Prozent. Unter anderem in Folge des Insektenschwundes leben in Bayern nur noch halb so viele Vögel wie vor 30 Jahren. Diese dramatische Entwicklung will das Volksbegehren Artenvielfalt stoppen.